Europäische Union fördert nachhaltiges Investieren

Sollen Nachhaltigkeitskriterien bei Finanzanlagen stärker gefördert werden?

Weltweit glaubt nur jeder Vierte, dass nachhaltiges Investieren auf Kosten der Anlageergebnisse gehen würde. Dieses Ergebnis der Schroders Global Investor Study 2018, für die mehr als 22.000 Anleger*innen in 30 Ländern zum Thema Nachhaltigkeit befragt wurden, belegt die wachsende Überzeugung, dass sich ordentliche Renditen und das Bestreben, mit Kapitalanlagen Positives zu bewirken, nicht ausschließen.

Die 17 Ziele für eine bessere Welt

Ende 2017 wurde die Agenda 2030 mit den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs, Sustainable Development Goals) durch die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet. Die 17 SDGs bilden die Grundlage für die Gestaltung globaler Entwicklung in wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen. Die Nachhaltigkeitsziele gelten für alle Länder der Welt und sollen bis 2030 für eine bessere und gerechtere Welt sorgen.

Was bedeutet das für Geldanlagen und Versicherungen?

Zum 31. Dezember 2017 belief sich nach Aussagen des „Forum Nachhaltige Geldanlage“ (FNG) die Gesamtsumme der nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland auf 171 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von neun Prozent innerhalb eines Jahres. Insgesamt betrug die Summe des verantwortlichen Investierens in Deutschland in 2017 rund 1,4 Billionen Euro.

Als Fachberater für Finanzen und Versicherungsmakler haben wir 2018 die Erfahrung gemacht, dass Anleger*innen und Versicherungsnehmer*innen zunehmend genau wissen wollen, was die Anbieter mit ihrem Geld machen. Zwar spielen Erträge und Prämien weiterhin eine primäre Rolle, doch das eine schließt das andere erfahrungsgemäß nicht mehr aus.

Das Thema ESG (Environment, Social, Governance) wird in den kommenden Jahren die Finanzbranche in zunehmendem Maße beschäftigen. Denn spätestens im Jahr 2020 will die Europäische Union (EU) per Regulierung dafür sorgen, dass Nachhaltigkeitsthemen in der Asset Allokation stärker berücksichtigt werden müssen als bisher. Ob dies auch das Interesse der Anleger*innen fördert, bei der Wahl der Versicherungen und Geldanlagen genauer hinzuschauenn, wird sich dann zeigen. An den bisher fairen Erträgen liegt es zumindest nicht.

 

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